Von Schmetterlingen und Wespen ...
Von Schmetterlingen und Wespen ...
In unserem Garten gibt es einen Strauch, der botanisch Buddleja, im allgemeinen Sprachgebrauch aber Sommerflieder oder Schmetterlingsstrauch heißt. War er mit seinen dunkellila Blütenständen noch vor einigen Jahren Anlaufpunkt für viele heimische Schmetterlingsarten, habe ich seither meist vergeblich Ausschau gehalten nach Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral und Distelfalter. Getröstet hat mich manchmal das Taubenschwänzchen – Zuwanderer aus dem Süden - das jeden Abend die Blüten heimsucht.
Gerade, als ich kürzlich in den Medien vom dramatischen Rückgang der Schmetterlinge las, hatte ich den Eindruck, dass unser Sommerflieder wieder mehr bunte, filigrane Flieger anlockte. Es sei das trockene Frühjahr, das wieder mehr Larven schlüpfen ließ, hieß es.
Was fange ich nun damit an?
Pessimistisch/ realistische Antwort: „Na ja, das ist nur ein Intermezzo. Die Klimakrise und den Raubbau an der Natur werden auch die Schmetterlinge nicht überleben!“
Bewundernd/ sehnsüchtige Antwort: „Wie schön das Tagpfauenauge ist…! Wie elegant der Admiral durch die Luft segelt… Vielleicht werden die Menschen doch noch gescheit…?
Welche Antwort passt für mich….?
Oder das hier: vor jeder Grillparty oder Kaffeetafel entsteht das Schreckgespenst der Wespen in den Köpfen (von allen Medien als Horroszenario genährt). Sicherlich ist ein wespenarmer Sommer wie der letztjährige für uns Menschen angenehmer (für Allergiker natürlich sowieso).
Die andere Seite der Medaille: die Wespen haben bei der Bestäubung der Obstblüten eine ähnliche Bedeutung wie Bienen. Manchmal führt schon die Bereitschaft sich über „lästige Mitbürger“ und ihre Lebensweise zu informieren zu einem Perspektivwechsel: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/wespen-und-hornissen/02624.html
Einen schmetterlings – und/ oder wespenreichen Sommer! Suchen Sie sich Ihre Perspektive aus!