Schau mir in die Augen ...
Schau mir in die Augen ...
Humphrey Bogart in „Casablanca“, wer hat ihn nicht im Ohr?
Jedes Mal denke ich an diesen legendären Satz,
wenn ich einkaufen gehe oder an einen anderen Ort,
wo wir Mund und Nase verhüllen müssen.
So viel von den Gesichtern der anderen geht verloren
hinter diesem Schutzwall aus Papier oder Stoff.
Doch das wichtigste nicht:
die Augen.
Sie sprechen mehr Sprachen,
als es der Mund je könnte.
Sie lächeln, sie zweifeln, sie trösten,
sie danken, sie zürnen, sie hoffen,
sie trauern, sie bitten, sie strahlen …
Es ist so kostbar, einander in die Augen zu schauen
und in ihnen den anderen Menschen zu erblicken.
Und daran zu denken:
auch ich brauche es, angesehen zu werden,
auch ich werde gesehen.
Von meinen Mitmenschen.
Und noch viel umfassender von Gott.
Der sieht mich, wie ich bin.
Manchmal geht mir sein Blick durch und durch.
Ein Blick voller Liebe und Wahrheit.
Schau mir in die Augen, Gott!
Und manchmal, ja, da blicke ich auch ihm in die Augen.
Sie strahlen mir entgegen in den Augen meiner Mitmenschen.
Aus dem ersten Buch der Bibel:
Nachdem ein Engel Hagar neue Zuversicht gegeben hatte, betete sie dankbar:
„Du bist der Gott, der mich sieht. Ich habe den geschaut, der mich anschaut.“ (Gen 16,13)
Sabine Menge
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